Ihr wisst: ich liebe simple Therapiemittel und Spielsachen. Einer meiner Favoriten ist ein einfacher Tennisball. Abgesehen von seiner ursprünglichen Funktion als Ball, braucht ihr nämlich nur ein Stanleymesser, einen Filzstift und eine halbe Minute Zeit, und schon habt ihr quasi einen Packman – in analog.
Und das Schöne an analogen Dingen ist: man kann wunderbar sensomotorische Fertigkeiten damit trainieren. Um den Tennisball-Packman mit Bohnen, Murmeln, Seidentüchern oder Papierkügelchen zu füttern, braucht man ganz ordentlich Kraft in der Hand und den Fingern, um sein Maul zu öffnen. Die fütternde Hand trainiert den Spitzgriff. Noch komplexer wird die Anforderung, wenn mehrere Murmeln in der Hand gehalten werden, die einzeln der Reihe nach zwischen Daumen und Zeigefinger nach vorne und anschließend in das Maul befördert werden.
Hält eine Hand den Ball und die andere füttert, so lernen beide Hände effektiv zusammenzuarbeiten. Das Kind spürt, welche Hand eher dazu prädestiniert ist zu füttern (Arbeitshand), und welche eher die Haltefunktion übernimmt (Haltehand). So wird auch die Entwicklung der Seitendominanz bzw. Händigkeit unterstützt.
Zusätzlich erfordert es ein gewisses räumliches Planungsvermögen und eine gute Körperwahrnehmung, um die Finger an der richtigen Stelle zu platzieren und das richtige Maß an Kraft aufzuwenden, um das Maul des Tennisball-Packmans zu öffnen.
Und das Beste daran: meiner Erfahrung nach lieben die Kinder den Tennisball-Packman!
Habt ihr es auch schon mit euren Kindern ausprobiert?